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Cornelia Kasper studierte Chemie an der Universität Hannover. Seit 2011 ist sie Leiterin des Instituts für Zell- und Gewebekulturtechnologie an der BOKU.
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Cornelia Kasper studierte Chemie an der Universität Hannover. Seit 2011 ist sie Leiterin des Instituts für Zell- und Gewebekulturtechnologie. Ihre Gruppe entwickelt und optimiert Bioreaktoren und Bioprozessdesign für die Kultivierung von Humanzellen für die Herstellung zellbasierter Therapien und Tissue Engineering.
Seit Oktober 2011 ist Univ. Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Cornelia Kasper an der Universität für Bodenkultur als Universitäts-Professorin für Biotechnologie beschäftigt. Sie „lebt“ diese Professur, indem sie einerseits in der Ausbildung von Studierenden tätig ist (Anm.: Vorlesungen, Seminare, Übungen/Praktika, Prüfungen abnehmen, Klausuren erstellen und korrigieren…), aber auch zur universitären Selbstverwaltung beiträgt in dem sie an Gremien, Kommissionen und Arbeitskreisen teilnimmt. Ein weiterer wichtiger Bereich ist natürlich die Forschung. „Hier beschäftigen wir uns mit den Fragen und Herausforderungen zur Entwicklung und Optimierung von Technologien zur Kultivierung humaner Zellen zur Herstellung Zell-basierter Therapeutika“, so Prof. Kasper. Die Verteilung der Anteile in den drei Bereichen sei oft unterschiedlich „groß“, daher gäbe es keinen typischen Arbeitsalltag. Während der Semester stehe der Einsatz in der Lehre im Vordergrund, während der Semesterferien fänden oft wissenschaftliche Kongresse statt oder die Wissenschaftlerin nutzt die Zeit für die Pflege und den Ausbau von Forschungskooperationen.
Medizinische Interessen und Technologieentwicklung
Das Interesse für die Biotechnologie entwickelte sich bei Cornelia Kasper schon zu Beginn des Chemie-Studiums. „Ich habe an der Universität Hannover studiert, wo im Studiengang Chemie das Fach Technische Chemie angeboten wird, welches einen ausgezeichneten Einblick in die Biotechnologie gibt. In diesem Fach lehrten zur Zeit meines Studiums sehr engagierte Dozenten, die es verstanden, die Bedeutung der Biotechnologie für verschiedenste Lebensbereiche zu vermitteln. Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert und konnte im Bereich der Biotechnologie mein medizinisches Interesse und Vorwissen optimal in Technologieentwicklung einbringen“, sagt die Universitätsprofessorin, die davon überzeugt ist, dass „role models“, also Frauen, die bereits im Beruf stehen, durch ihre Begeisterung und Freude jungen Frauen das Interesse an einer technischen Ausbildung vermitteln können. Hierzu gehöre auch die offene Vermittlung von „Hürden“, aber auch die Beratung zur Ermittlung realistischer Ziele. Die Life Science „Szene“ (dazu zählt Biotechnologie) sei in Österreich jedenfalls sehr gut aufgestellt, sowohl im Bereich der Ausbildung als auch der Arbeitsmarkt. Um in ihrem Job erfolgreich zu sein, bedürfe es vor allem Neugier, Spaß am Basteln, Phantasie, Interesse an medizinischen Fragestellungen und biologischen Grundlagen. Nicht zu vergessen: Durchsetzungsvermögen und Hartnäckigkeit. Dafür werde man mit Freiheit, Flexibilität und der Möglichkeit mit anderen Menschen an faszinierenden Fragestellungen zu arbeiten, belohnt. Besonders schätzt Cornelia Kasper auch die Vermittlung des Wissens an Studierende – sie bemühe sich stets sehr, wirklich „forschungsgetriebene Lehre“ anzubieten. Ihre Arbeitsweise beschreibt Kasper als flexibel und schnell. „Oft etwas chaotisch – zumindest in meiner Wahrnehmung – und spontan. Diese Arbeitsweisen prägen vor allem Forschung und Lehre. Ich kann aber auch sehr gut strukturiert und konzentriert arbeiten, das ist dann eher der Stil für die administrativen Aufgaben.“
Besonders stolz ist Prof. Kasper auf ihre Familie, die sie stets unterstützt hat auf dem manchmal steinigen und nicht gerade kurzen Weg. Und natürlich auf das, was sie erreicht habe. Das sei neben den wissenschaftlichen Erfolgen vor allem ein Netzwerk exzellenter Wissenschaftler und Menschen, die vertrauensvoll und wertschätzend miteinander umgehen würden. Ihr Rat an Leserinnen, die in der Wissenschaft Fuß fassen wollen: „Entdecken Sie Ihre Stärken, tauschen Sie sich mit Experten aus – Stichwort Mentoring – und haben Sie realistische Vorstellung des Tätigkeitsfeldes und der Entwicklungschancen. Denn häufig herrscht noch eine romantisierte Vorstellung von der Tätigkeit an der Universität.“
Zur Person
Cornelia Kasper studierte Chemie an der Universität Hannover und promovierte 1994 am Institut für Technische Chemie. Sie war von 1998 bis 2000 als EU Liason Officer an der Universität Hannover angestellt. Anschließend erhielt sie ein Habilitationsstipendium der Universität Hannover. Sie beendete ihre Habilitation zum Thema „Neue Ansätze in Zellkulturtechniken“ und erhielt 2007 die Lehrbefugnis für „Technische Chemie“.
2000-2011 war Cornelia Kasper Leiterin der Arbeitsgruppe Zellkultur und Tissue Engineering am Institut für Technische Chemie der Leibniz Universität Hannover. Außerdem war sie Leiterin der Nachwuchsforschergruppe JRG „Large Scale Cultivation“ im Exzellenzcluster „Rebirth“ (Regenerative Biology and Reconstructive Therapies).
Seit Oktober 2011 ist Cornelia Kasper Universitätsprofessorin an der Abteilung für Biotechnologie der BOKU. Sie ist Leiterin des Instituts „Zell- und Gewebekulturtechnologie“. Ihre Gruppe entwickelt und optimiert Bioreaktoren und Bioprozessdesign für die Kultivierung von Humanzellen (Primär- / Stammzellen) für die Herstellung zellbasierter Therapien und Tissue Engineering-Anwendungen (Regenerative Medizin). Darüber hinaus ist Prof. Kasper seit 2013 Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Chancengleichheit der BOKU. Prof. Kasper hat mehr als 180 Artikel in renommierten Zeitschriften und mehrere Bücher veröffentlicht. Sie ist Herausgeberin mehrerer Bände mit aktuellen Bereichen in den Bereichen Tissue Engineering und Stammzellforschung in der Reihe „Fortschritte in der Biochemie und Biotechnologie“ (Springer). Vor kurzem veröffentlichte sie das Lehrbuch „Cell Culture Technology“ (Springer Verlag). Sie ist außerdem Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Tissue Engineering und Regenerative Medizin sowie Mitglied / Vorstandsmitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Gesellschaften und Netzwerken. Sie ist auch Rezensentin für viele renommierte Fachzeitschriften in den Bereichen Biotechnologie/Bioprozess und Bioreaktor sowie Bioprozessdesign- und -markierungstechnologien für die Stammzellkultivierung. Prof. Kasper ist auch Gutachterin für nationale und internationale Förderagenturen.
Foto: BOKU
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